Bäche werden reißende Flüsse und überschwemmen ganze Städte, Schlammlawinen schlucken Häuser und Menschen. In Peru hat El Niño zugeschlagen. Die Region Piura im Norden des Landes ist nahezu vollständig überschwemmt. Padre Juan Goicochea, Projektpartner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, hat vor Ort zwischen Elend und Trauer eine Welle der Solidarität erlebt.
Padre Juan Goicochea ist in seine Heimat Piura gereist, um sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort zu machen. Er arbeitet seit Jahren in einer im Norden der Hauptstadt Lima. Auch dort haben die Regenfälle alles verwüstet, woraufhin sich die Menschen seiner Pfarrgemeinde organisierten, um den Opfern in den nördlichen Stadtteilen Limas zu helfen. Sie verteilen Nahrungsmittel, Medikamente, Kleidung und Wasser – aber auch Spielzeug, um mit dem Wichtigsten auch Freude zu verschenken. Dabei sind sie selbst arm und leben teilweise vom Müllsammeln. Auch in der Stadt Piura und der umliegenden Region helfen die Menschen einander.
Padre Juan Goicochea berichtet aus Piura:
„Ich danke Gott dafür, dass ich eine Woche bei meinem Volk sein konnte. Jeden Tag belud ich einen Wagen mit Lebensmitteln, Wasser, Martratzen, Mückenspray, usw. Selbst die Ärmsten suchten etwas, womit sie denjenigen, denen es noch schlechter ging, helfen konnten. An einem Tag brachte ich Hilfsgüter in ein Dorf, das stark getroffen war – aber es war so gut wie niemand da. Ich fragte nach und erfuhr, dass die Bewohner den Menschen im Nachbardorf etwas zum Frühstücken brachten, da sie es dort nötiger hätten.
Die schnellste Hilfe kommt nicht vom Staat, es ist keine bürokratische, sondern die der Bevölkerung. Mitten im Schmerz ist dies eine schöne Erfahrung.
Ich war in allen Orten, die stark betroffen sind. Nun werde ich einen LKW organisieren und ihn beladen mit Wasser, Moskitonetzen, Mückenspray, Seife, Matratzen, uvm. Es wimmelt dort nämlich vor Mücken und es wird das passieren, was wir alle befürchten: die Krankheiten kommen.“
Padre Juan Goicochea hat erschreckende Bilder aus der Region Piura geschickt:
Ein Klick aufs Bild öffnet es in einem größeren Format. Dann ist auch die Bildunterschrift zu lesen.
[See image gallery at www.adveniat.de]So können Sie helfen!
Adveniat trägt die Hilfe bis in den letzten Winkel des Landes, um auch die am stärksten Betroffenen zu unterstützen, z.B. mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten.
Helfen Sie mit – mit Ihrer Spende!
Adveniat-Spendenkonto 17345
bei der Bank im Bistum Essen (BLZ 360 602 95)
Verwendungszweck: „Überschwemmungen Peru“
BIC: GENODED1BBE
IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45
Hintergrund zu El Niño:
Die Bilanz der bereits seit Dezember auftretenden Starkregen, die noch bis Ende April andauern können, ist schon jetzt verheerend: „Mehr als eine halbe Million Betroffene, fast 100.000 Opfer, 75 Tote, 157.000 beschädigte Häuser, 1.900 Kilometer zerstörte Straßen und 157 zusammengebrochene Brücken. Diese schockierenden Zahlen beschreiben die bei weitem schlimmste Klimatragödie seit den 90er-Jahren“, sagt Padre Juan Goicochea. Für die außergewöhnlich heftigen Regenfälle machen Klimaforscher einen sogenannten Küsten-El-Niño verantwortlich. Als Ursache dafür, dass sich solche extreme Wetterereignisse häufen, gilt der vor allem von den Industriestaaten verursachte Klimawandel. Mehr Informationen gibt es in diesem Artikel von Blickpunkt Lateinamerika: Wenn es in der Wüste zu viel regnet.
Der Beitrag Peru: Überschwemmt erschien zuerst auf Adveniat Blog.